Eine Hernie beschreibt in der Medizin u.a. den Austritt von Organen aus der Bauchhöhle.
Spricht man von einer Hernie, so sind die Organe stets noch von mindestens der Haut bedeckt, sie liegen also nicht vollkommen frei.
Erworbene Hernien entstehen durch Trauma und können überall entlang der Bauchhöhle vorkommen.
1. Nabel, man spricht dann von einem Nabelbruch (Hernia umbilicalis),
2. Leistenring, Leistenbruch (Hernia inguinalis), welche sich bei männlichen Hunden bis in den Hodensack fortsetzen kann (Hodensackbruch) oder
3. - außen schwer zu erkennen - die Zwerchfellhernie (Hernia diaphragmatica).
Der Nabelbruch des Hundes kommt bei Fortbestehen der Nabelöffnung nach der Geburt vor:
Darmteile und Bauchfell treten, bedeckt von der Haut, durch die Nabelöffnung hindurch und bilden ein von außen sichtbares, in der Größe variierendes, eindrückbares Säckchen. Ist der Nabelbruch sehr klein, schafft es der Darm nicht, sich durch die Öffnung in den Bruchsack zu bewegen. Ist der Nabelbruch sehr groß, so kann
der Darm mühelos in den und aus dem Bruchsack gleiten.
Kritisch sind die Zwischengrößen, bei denen die Verlagerung des Darms in den Bruchsack gelingt, eine Herausverlagerung aber unmöglich ist. Dabei inkarzeriert das Darmgewebe, es stirbt ab, dieser Vorgang kann
zu Kolik mit Schmerzsymptomen führen.
Betroffen sind diverse Rassen.
Beim Leistenbruch treten die Eingeweide durch den Leistenkanal.
Häufiger sind weibliche Tiere betroffen, und eine spontane Reponierung ist im Allgemeinen möglich.
Bei männlichen Welpen können die Eingeweide, dem Samenstrang folgend, in den Hodensack gelangen.
Der Hodensack erscheint dann vergrößert, und die Welpen sind oft schmerzhaft. Die Blutgefäße des Darms werden durch den engen Leistenkanal abgeschnürt. Der betroffene Darmabschnitt ödematisiert zunächst bis er abstirbt. Es werden Gifte freigesetzt, welche, durch den Blutkreislauf aufgenommen, den ganzen Organismus systemisch schädigen können.
Laut Literatur ist von der Zwerchfellhernie unter den Vorstehhunden vor allem der Weimaraner betroffen.
Es handelt sich hier entweder um eine angeborene Spalte im Zwerchfell oder um das Fehlen von ganzen Teilen des Zwerchfells.
Das Zwerchfell, jede Jägerin, jeder Jäger, kennt es vom Aufbrechen des Wildes, trennt in gewisser Weise den Brust- vom Bauchraum.
Durch die Spalte können nun Darmabschnitte vom Bauchraum in den Brustraum gelangen und die sich im Brustraum befindlichen Herzkreislauf- und Atemorgane in ihrer Funktion empfindlich beeinträchtigen. Eine Zwerchfellhernie kann aber auch resultieren, wenn Darmteile durch bereits bestehende, physiologische Öffnungen im Zwerchfell hindurchtreten, z.B. also durch die Öffnung, welcher der Schlund benutzt, um in den Magen zu münden.