Erbliche

Erbliche Erkrankungen der Welpen 

Verfasser dieser Artikel - Vet.Med. Max Diekstall

Hernien
Eine Hernie beschreibt in der Medizin u.a. den Austritt von Organen aus der Bauchhöhle. 
Spricht man von einer Hernie, so sind die Organe stets noch von mindestens der Haut bedeckt, sie liegen also nicht vollkommen frei. 
Hernien können entweder erworben oder angeboren sein. 
Erworbene Hernien entstehen durch Trauma und können überall entlang der Bauchhöhle vorkommen. 

Dagegen sind die erblichen Hernien begrenzt auf insgesamt 3 Stellen: 

1. Nabel, man spricht dann von einem Nabelbruch (Hernia umbilicalis), 
2. Leistenring, Leistenbruch (Hernia inguinalis), welche sich bei männlichen Hunden bis in den Hodensack       fortsetzen kann (Hodensackbruch) oder 
3. - außen schwer zu erkennen - die Zwerchfellhernie (Hernia diaphragmatica). 

Der Nabelbruch des Hundes kommt bei Fortbestehen der Nabelöffnung nach der Geburt vor: 
Darmteile und Bauchfell treten, bedeckt von der Haut, durch die Nabelöffnung hindurch und bilden ein von außen sichtbares, in der Größe variierendes, eindrückbares Säckchen. Ist der Nabelbruch sehr klein, schafft es der Darm nicht, sich durch die Öffnung in den Bruchsack zu bewegen. Ist der Nabelbruch sehr groß, so kann 
der Darm mühelos in den und aus dem Bruchsack gleiten. 
Kritisch sind die Zwischengrößen, bei denen die Verlagerung des Darms in den Bruchsack gelingt, eine Herausverlagerung aber unmöglich ist. Dabei inkarzeriert das Darmgewebe, es stirbt ab, dieser Vorgang kann 
zu Kolik mit Schmerzsymptomen führen. 

Betroffen sind diverse Rassen. 

Beim Leistenbruch treten die Eingeweide durch den Leistenkanal. 
Häufiger sind weibliche Tiere betroffen, und eine spontane Reponierung ist im Allgemeinen möglich. 
Bei männlichen Welpen können die Eingeweide, dem Samenstrang folgend, in den Hodensack gelangen. 
Der Hodensack erscheint dann vergrößert, und die Welpen sind oft schmerzhaft. Die Blutgefäße des Darms werden durch den engen Leistenkanal abgeschnürt. Der betroffene Darmabschnitt ödematisiert zunächst bis er abstirbt. Es werden Gifte freigesetzt, welche, durch den Blutkreislauf aufgenommen, den ganzen Organismus systemisch schädigen können. 
Laut Literatur ist von der Zwerchfellhernie unter den Vorstehhunden vor allem der Weimaraner betroffen. 
Es handelt sich hier entweder um eine angeborene Spalte im Zwerchfell oder um das Fehlen von ganzen Teilen des Zwerchfells. 
Das Zwerchfell, jede Jägerin, jeder Jäger, kennt es vom Aufbrechen des Wildes, trennt in gewisser Weise den Brust- vom Bauchraum. 
Durch die Spalte können nun Darmabschnitte vom Bauchraum in den Brustraum gelangen und die sich im Brustraum befindlichen Herzkreislauf- und Atemorgane in ihrer Funktion empfindlich beeinträchtigen. Eine Zwerchfellhernie kann aber auch resultieren, wenn Darmteile durch bereits bestehende, physiologische Öffnungen im Zwerchfell hindurchtreten, z.B. also durch die Öffnung, welcher der Schlund benutzt, um in den Magen zu münden. 

Vor- und Rückbeißer
Die veterinärmedizinische Bezeichnung von Vor- und Rückbeißern wird als Brachygnathia superior 
(= der Oberkiefer ist zu kurz) oder als Brachygnathia inferior (= der Unterkiefer ist zu kurz) bezeichnet. 

Bei der Unterkieferverkürzung kommt ein variables Ausmaß der Verkürzung vor, häufig begleitet von einer gleichzeitigen Engstellung des Unterkiefers. 

Die Kurznasenrassen Mops, Bulldogge, Pekinese zeigen dagegen oft eine Verkürzung des gesamten Oberkiefers, begleitet von uns allen bekannten Problemen wie Atembeschwerden und einem Hervorquellen der Augen. 

Wasserköpfigkeit (Hydrocephalus)
Manchmal können Schwergeburten durch die sogenannte Wasserköpfigkeit ausgelöst werden. 
Hierbei sammeln sich große Mengen von Flüssigkeit in den Seitenventrikeln des Gehirns an und führen zu einer Druckatrophie auf die empfindliche Großhirnrinde. Die Flüssigkeit ist außerdem in der Lage, den Schädelknochen nach außen zu verlagern und dabei den Kopf deutlich sichtbar zu vergrößern. Werden betroffene Welpen lebend geboren, zeigen sie aufgrund der Druckatrophie auf ihr Gehirn neurologische Ausfallserscheinungen, verbunden mit diversen Stoffwechselkrankheiten. 

Persistierende Fontanelle
Eine weitere, den Schädel der Welpen betreffende, angeborene und erbliche Krankheit ist die persistierende Fontanelle. Fontanellen sind Einrichtungen des Schädels und stellen Areale dar, an denen keine knöcherne oder knorpelige Struktur ausgebildet ist, vielmehr bestehen sie aus Bindegewebe, welches nach der Geburt zu Knochen umgewandelt wird. 
Die Fontanellen spielen bei der Geburt des Welpen eine entscheidende Rolle, da sie die Verformbarkeit des Schädels während des Geburtsvorgangs gewährleisten. 
Anders als beim menschlichen Säugling verschließen sich beim Hund (der Hundeorganismus altert schneller!) die Fontanellen schnell im Anschluss an die Geburt. 
Wird dieser Prozess aus verschiedenen Gründen verlangsamt, spricht man von einer „persistierenden Fontanelle“. 
Die gut zu fühlenden, bindegewebigen Brücken, sind anfällig für Trauma und Tumorprozesse des Kopfes.  

Gaumenspalte (Palatoschisis) 
Im Bereich der Erstuntersuchung der Mundhöhle kann bei betroffenen Tieren eine Gaumenspalte (Spaltrachen, Wolfsrachen, oronasale Fistel, Cleft palate) auffallen. 
Hierbei handelt es sich um eine in der Medianen verlaufende, spaltartige Öffnung zwischen Nasen- und Mundhöhle. Zusätzlich kann sich diese Öffnung bis weit nach vorne als Lippenspalte fortsetzen (Palato-Cheilo-Schisis). 
Die Erkrankung resultiert aus der Hemmungsmissbildung während der Embryonalentwicklung des Gaumens. 
Die mit einer Gaumenspalte auf die Welt gekommenen Welpen haben Probleme beim Saugen und Abschlucken. Oft fallen sie auf, weil Milch direkt nach der Nahrungsaufnahme aus der Nase läuft und in die Luftröhre gelangen kann. 
Daraus kann eine Lungenentzündung, Aspirationspneumonie, resultieren. 
Kleinere Gaumenspalten können beim Saugen oft mit der Zunge verschlossen werden und fallen der Züchterin / dem Züchter nicht unbedingt sofort auf. 
Größere Spalten können auf diese Art und Weise nicht mehr verborgen werden, beim Saugen kann kein Unterdruck entwickelt werden, und die Welpen versterben oft in den ersten Lebenstagen. 

Craniomandibuläre Osteopathie 
                  ( CMO )
Die Craniomandibuläre Osteopathie (CMO) ist eine proliferative Knochenerkrankung des Unterkiefers, der Kiefergelenke und anderer Knochen des Schädels. Lange ist die Erkrankung bei verschiedenen Terrier- Rassen bekannt, allen voran dem West Highland White Terrier, dem Scottish Terrier und der Cairn Terrier- Gruppe. 

Die Besonderheit kommt gelegentlich auch bei Nicht-Terrier-Rassen vor, und Studien belegen, dass sogar innerhalb der Rasse Deutsch Drahthaar eine genetische Veränderung vorkommen könnte, die zur Ausbildung beiträgt. 
Dies wäre dann auch erblich. 
Die CMO tritt normalerweise bei jungen Hunden im Alter von 3 bis 8 Monaten auf. Betroffene Hunde zeigen eine Schwellung des Unterkiefers, Schmerzen beim Öffnen des Maules oder beim Kauen, Pyrexie oder zeigen eine Kombination dieser klinischen Symptome.
Im Röntgenbild kommt es in den betroffenen Bereichen zu einer unregelmäßigen Knochenneubildung - vor allem im Unterkiefer, in der Bulla tympanica und im Schläfenbein. 
Diese nicht Tumor bedingten Knochenproliferationen finden sich häufig bilateral, einseitige Erkrankungen sind jedoch auch beschrieben. Die knöcherne Proliferation kann das Kiefergelenk betreffen, die Kieferbewegung einschränken und damit die Fähigkeit zum Kauen stark beeinflussen. Die Diagnose basiert auf der klinischen Untersuchung und den radiologischen Befunden. 
Die CMO ist eine sich selbstlimitierende Erkrankung, die Knochenproliferation endet im Allgemeinen mit der Reifung des Skeletts und kann sich dann sogar wieder zurückbilden. Generell ist die CMO keine tödlich verlaufende Erkrankung der jungen Hunde, je nach Schwere des Verlaufs können die betroffenen Tiere jedoch stark in der Futter- und Wasseraufnahme beeinträchtigt sein und kümmern. 
Die Therapie besteht im Allgemeinen aus Schmerzstillung und Entzündungshemmung.
Ein betroffener Junghund kann entweder ein klinisch unauffälliger homozygoter oder ein klinisch symptomatischer homozygoter Träger sein. 
Eine andere Möglichkeit ist ein heterozygoter Träger des mutierten Gens, welches im Anschluss die Krankheit womöglich auslöst. 
Es gilt: Heterozygote Träger besitzen ein gesundes Gen und haben daher ein geringes Risiko selbst Symptome von CMO zu entwickeln. Da sie vom Phänotyp nicht auf die Krankheit verweisen können, zu 50 % die Krankheit aber weitervererben können, sind sie als „Stille Träger“ besonders gefährlich für die Zucht. 
Homozygote Tiere besitzen ein hohes Risiko die Krankheit auszubilden: Es ist jedoch auch hier möglich, dass homozygote Hunde klinisch unauffällig, im Alltag geradezu gesund wirken, das betroffene Merkmal aber zu 
100 % an die nächste Generation weitervererben.

Typ 2- von- Willebrand 
Im Bereich der angeborenen Störungen der Blutgerinnung ist bei unserem Deutsch Drahthaar die Typ 2- von- Willebrand- Erkrankung aufzuführen. 
Unter dem von- Willebrand- Faktor (vWF) ist ein Eiweiß zu verstehen, welches als Träger für den sogenannten Faktor VIII dient. Er vermittelt damit bei einer Verletzung eines Gefäßes oder eines Gewebes, also z.B. bei einer Blutung durch einen traumatischen Prozess, die Anheftung der Thrombozyten am Gefäßendothel und hilft bei der körpereigenen Blutstillung. 
Die Blutgerinnung bei den Säugetieren untersteht einer sehr komplexen Abfolge und dem Zusammenwirken von gleich mehreren Blutgerinnungsfaktoren. Herrscht ein Mangel oder fehlt sogar einer dieser Faktoren, kann die komplette Kaskade versagen. Dies hätte schwerwiegende Folgen für den betroffenen Organismus in Form von verlängerten Blutungszeiten oder einem Verbluten. 
Bei betroffenen Deutsch Drahthaar Hunden liegt ein Mangel an vWF vor, die Plasmakonzentration ist insgesamt zu niedrig. 
Die Typ- 2 Form ist in der caninen Veterinärmedizin eher als selten zu bewerten und betrifft überwiegend die Rassen Deutsch Drahthaar und Deutsch Kurzhaar. 
Es liegt ein autosomal rezessiver Erbgang vor, d.h. die Erkrankung tritt nur dann in Erscheinung, wenn sich auf jeweils beiden Chromosomen der Elterntiere die entsprechende Veränderung befindet. 
Die Häufigkeit der vWD 2 innerhalb der Rasse Deutsch Drahthaar wurde in einer Fünfjahresstudie untersucht, wobei unter 331 Hunden 2,56 % betroffen, 26,88 % obligate Defektträger und 70,56 % vWF- Defekt- freie Hunde waren.

Hämophilie B 
Eine weitere Erkrankung des Deutsch Drahthaar bezüglich des Blutgerinnungssystems ist die Hämophilie B. 
Es handelt sich hierbei um eine Faktor IX Defizienz und wird X- chromosomal vererbt und damit geschlechtsgebunden. Unter Säugetieren wird das männliche Geschlecht durch jeweils ein X und Y Chromosom bestimmt während bei weiblichen Tieren 2 X Chromosomen vorkommen. Erkrankungen bei denen das X Chromosom des männlichen Hund betroffen ist, tritt eine Erkrankung also unweigerlich zum Vorschein. 
Ist ein X Chromosom eines weiblichen Tieres betroffen, so liegt neben dem defekten X- Chromosom auch ein intaktes X- Chromosom vor, das sich ausgleichend auswirken kann. Diese heterozygoten Tiere sind dann klinisch gesund, aber Träger der Krankheit. Alle Töchter eines befallenen Rüdens sind in der Folge obligate Trägerinnen des Defektes. Der Deutsch Drahthaar gehört bei dieser Erkrankung zu den Rassen mit familiärer Hämophilie B. Die klinischen Symptome äußern sich häufig in großen Blutergüssen, die unter der Haut, im Bereich der Muskulatur spontan oder bereits nach geringsten Traumata entstehen. Weitere klassische Symptome einer Hämophilie sind Lahmheit und Gelenkschwellungen aufgrund von Einblutungen in die Gelenkräume. Diese Erscheinungen können unter Umständen schon im Alter von sechs Wochen bis drei Monaten spontan auftreten. Direkt nach der Geburt ist es möglich, dass betroffene Neugeborene bereits durch lang anhaltendes Bluten aus der Nabelschnur auffallen, Ähnliches findet sich auch im Anschluss an das frühzeitige Kupieren und kann dabei zu lebensbedrohlichen Blutungen führen.

Ektropium
In der Veterinärmedizin sprechen wir von einem Ektropium, wenn der Augenlidrand nach außen gedreht ist. Beim Ektropium handelt es sich also um eine Lidrandfehlstellung. 
Die Augenlider können beim Schließen der Augen nicht exakt aneinander gelegt werden. 
Bei den betroffenen Hunden ist hauptsächlich das untere Augenlid auffällig. 
Abhängig von der Ursache handelt es sich um ein ein- oder beidseitiges Augenproblem. 
Wir beschäftigen uns hier mit den erblichen Welpenkrankheiten und erwähnen in diesem Zusammenhang das einseitige Ektropium nach Verletzung nur der Vollständigkeit halber. 
Der nicht mögliche vollständige Lidschluss legt den Augapfel und die Bindehaut teilweise frei und bewirkt so durch Austrocknung und verschiedene Fremdkörperreize häufig Sekundärinfektionen, welche sich vor allem in hartnäckigen Bindehautentzündungen äußern. 
Die Hunde zeigen wässrigen, schleimigen Tränenfluss, bei fortgeschrittener Erkrankung auch einen eitrigen solchen. Wir können den betroffenen Hunden durch einen sehr kleinen operativen Eingriff erfolgreich helfen, von der Zucht jedoch sind sie auszuschließen. 

Entropium
Das Entropium oder auch das „Roll-Lid“ beschreibt eine weitere Lidrandfehlstellung des Deutsch Drahthaar. 
Das Augenlid rollt sich ein, sodass die Wimpern die Hornhaut des Welpen permanent reizen und so das äußere Auge schädigen. 
Zu unterscheiden ist zwischen einem primären (= angeborenen) und sekundären (= aufgrund einer Entzündung, Verletzungen) Entropium. 
Die meisten betroffenen Hunde, die unter einem primären Entropium leiden, müssen chirurgisch versorgt werden. 
Dabei wird von der Tierärztin/ vom Tierarzt ein nur kleiner Teil der Haut unter dem betroffenen Lid entfernt, neu vernäht und damit sozusagen eine Lidstraffung angelegt. 
Bei sehr jungen Hunden kann es ausreichen, die Haut für einige Zeit lediglich mit einem Tacker zu verkürzen, um die Hornhaut vor Verletzungen durch die eigenen Wimpern zu bewahren. 
Das erbliche, primäre Entropium, muss nicht direkt mit der Geburt sichtbar vorhanden sein, sondern kann sich während der ersten Lebensmonate entwickeln. 
Auch mit Hunden, die unter einem erblichen Entropium leiden sollte nicht gezüchtet werden.

Osteochondrosis dissecans ( OCD )
Es handelt sich hierbei um eine Wachstumsstörung, die zu einer Knochennekrose unterhalb des Gelenkknorpels führt, wobei es zu einer Abstoßung des betroffenen Knochenareals mit dem darüber liegenden Knorpel kommen wird. 
Synonyme aus der Umgangssprache und der Humanmedizin sind Gelenk-Chips, Gelenkmäuse oder freie Gelenkkörper und „Knochenfragment“. 
Damit während der Bewegung eines Gelenkes nicht Knochen auf Knochen reiben muss, sind die miteinander in Verbindung stehenden Knochenenden mit einem speziellen Knorpel überzogen, welcher zusammen mit der Gelenkflüssigkeit eine Art Puffer, Stoßbrecher und Reibungspolster bildet. Kommt es an kleineren Stellen direkt unterhalb des Knorpels zu einer Unterversorgung des unterlagernden Knochengewebes und damit zu einem Knochenabsterben, so löst sich der Knochen mit dem darüber liegenden Knorpel ab und schwimmt jetzt frei in der Gelenkhöhle. 
Wir verstehen die OCD als eine sehr komplexe Erkrankung mit einem multifaktoriellen Ursprung: 
Trauma, Hormonstörungen, falsche Ernährung, eine besondere Haltung und letztendlich genetische Komponenten führen in die klinische Symptomatik. 
Da Jungtiere zu einem unkoordinierten, spielenden Gang tendieren erleiden sie eher ein Trauma als die Elterntiere. 
Die im Zusammenhang mit dem Krankheitsbild der OCD gebildeten Gelenksmäuse können im Gelenk Schaden anrichten und über eine Gelenkentzündung zu einer bleibenden Arthrose führen. 
Prinzipiell kann eine OCD in jedem Gelenk der Hunde auftreten, selbst in den sehr kleinen Gelenken der Halswirbelsäule. 
Dennoch gibt es einige Gelenke in denen eine OCD überwiegend auftritt: 
Schultergelenk, Ellenbogengelenk, Kniegelenk und Sprunggelenk. 

Ellenbogengelenksdysplasie  ( ED )
Die Ellenbogengelenksdysplasie ist unter der Abkürzung ED bekannt. Es handelt sich hierbei um eine weitere Gelenkerkrankung beim Welpen und Junghund. 
Obwohl vorwiegend Zwergrassen betroffen sind, spielt die ED auch bei unserem Deutsch Drahthaar eine Rolle und ist für die Zucht von entscheidender Bedeutung. Das Problem besteht in den meisten Fällen beidseitig. 
Die ersten klinischen Symptome zeigen sich häufig nach den ersten 4- 6 Lebenswochen und verschlechtern sich 
je älter der Hund wird. Manchen Hunden kann mit einer Operation geholfen werden. 
Um eine ED auszuschließen werden die für die Zucht vorgesehenen Deutsch Drahthaar Hunde geröntgt. 
Die Röntgenbilder werden dann in die Kategorien: 
Kein Hinweis für Ellenbogengelenksdysplasie, Ellenbogengelenksdysplasie Grad I, II und III eingeteilt. 

Hüftgelenksdysplasie  ( HD )
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Erkrankung vorwiegend größerer Hunderassen und betrifft auch unseren Deutsch Drahthaar. 
Ähnlich wie die OCD spiegelt auch diese Erkrankung ein multifaktorielles Geschehen dar mit einem großen Anteil an Vererbbarkeit. 
Der Gelenkkopf des Oberschenkels und die Gelenkpfanne des Hüftknochens bilden bei gesunden Hunden ein sogenanntes Kugelgelenk. 
Bei gesunden Hunden sind die Proportionen beider Anteile perfekt aufeinander abgestimmt und machen eine schmerzfreie, reaktionslose Bewegung möglich. 
Wird eine HD vererbt oder die Hunde in ihrer Entwicklung falsch ernährt (zu energiereich = zu schnelles Wachstum) mit einer zusätzlichen Überbeanspruchung kann es zu Fehlbildungen des Gelenkes kommen. 
Zum einen haben die betroffenen Hunde Schmerzen beim Laufen, zum anderen stellt die HD eine degenerative Erkrankung dar, d.h. bei zunehmenden Alter verschlechtert sie sich und aus einer akuten Gelenksentzündung entwickelt sich eine chronische Arthrose. 
Bei schweren Missbildungen des Gelenkes kann es sogar zu Ausrenkungen des Oberschenkels aus dem Hüftgelenk kommen. 
Auch hier werden betroffene Tiere durch Röntgen aus der Zucht ausgeschlossen. 
Da für eine korrekte Lagerung des Hundes für das Röntgen die Hinterläufe eingedreht werden müssen, ist das Röntgen unter Vollnarkose zu empfehlen. 
Es sollte auch darauf geachtet werden die Röntgenbilder von in diesem Bereich erfahrenen Tierarztpraxen anfertigen zu lassen. 
Die Hüften werden anschließend eingeteilt in:
HD - A: HD- frei
HD - B: fast normal (Hund erhält noch HD frei Stempel)
HD - C: bis HD- E (leicht bis schwer)
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