Unter Outcross/Auskreutzung versteht man die Paarung der Hündin mit einem Rüden, der, so weit man übersehen kann, mit ihr überhaupt nicht verwandt ist. Es ist also die Verpaarung fremder, nicht verwandter Tiere. Hierbei besteht die Gefahr, dass genetische Fehler überdeckt, also verschleiert werden.
Diese Defekte werden rezessive weitergegeben und überraschend können Gendefekte, die von Seiten der Elterntiere genetisch getragen werden, plötzlich auftreten.
Man kann Glück haben und die Gene harmonieren miteinander, aber auch das Gegenteil kann der Fall sein, man bekommt dann eine sogenannte züchterische „Wundertüte“.
Die Würfe sind oftmals sehr verschieden im Typ, in der Größe und auch verschieden im Wesen, da ist nichts Homogenes vorhanden und man kann teilweise nicht mal erkennen, dass es überhaupt Geschwister sind.
Als Linienzucht bezeichnet man die Paarung der Hündin mit einem Rüden aus der gleichen Familie, innerhalb der ersten vier bis fünf Generationen in der Ahnentafel haben sie gemeinsame Ahnen.
Unter Linienzucht versteht man also die Verpaarung von Hunden mit gleichen Verwandten.
Dadurch besteht die Möglichkeit gute Eigenschaften der Hunde zu festigen. Voraussetzung für eine Linienzucht ist ein sehr gutes Wissen über die Blutlinien und die Vorfahren im Stammbaum der Hunde.
Linienzucht wird gerne von Zuchtanfängern negativ hingestellt, da diese noch wenig bis keinerlei Erfahrung und Wissen haben und somit in der Praxis kaum Linienkenntnisse.
Überlegte und gut durchdachte Linienzucht mit einem dosierten Maß an Inzucht ist nötig um seiner Zucht ein eigenes Gesicht zu geben und sich einen gewünschten Typ, eine gewünschte Größe, einen gewünschten Charakter sowie sonstige Qualitäten und Gleichförmigkeit der eigenen Nachzucht durchzusetzen und immer wieder zu verbessern. Hierfür ist zwingend langjähriges züchterisches Wissen vom Linienhintergrund der eigenen Zuchttiere bis hin zu vielen Generationen, die schon hinten aus dem sichtbaren Stammbaum hinausfallen, notwendig.
Allerdings verstärkt man auch negative Eigenschaften, wenn man nicht vernünftig selektiert. Selbst wenn es sich um noch so schöne, rassetypische, leistungsstarke und wesensfeste Deutsch Drahthaar aus erfolgreich geführten Eltern handelt, kann das Ergebnis unbefriedigend sein. Um seine Zuchtziele zu verwirklichen gehört neben einer gut durchdachten Linienzucht auch eine gnadenlose Selektion ohne Kompromisse, sollten die Ergebnisse nicht wie gewünscht ausfallen.
Natürlich steht an allererster Stelle die Gesundheit unserer Hunde. Linienzucht ist dazu gedacht, etwas zu festigen. Man setzt keine Linienzucht ein bei Verdacht auf Defekte in der Linie. Es bleibt zu berücksichtigen, dass bestimmte Anlagen und Merkmale (Positive & Negative), oftmals eine Generation überspringen, so dass die Gene der Großeltern einen besonderen Stellenwert haben und der Züchter lernt, ob sie vererbungssicher und frei von Mängeln über Generationen sind.
Hat man sich als Züchter eine saubere Linie über Generationen herausgezüchtet kann man mit einem Outcross versuchen bestimmte Merkmale fremder Linien einzukreuzen und evtl. damit seine Linie verbessern. Dies ist in bestimmten Abständen auch erforderlich, da reine Linienzucht mit immer den gleichen Blutlinien auf Dauer zum Verlust der genetischen Vielfalt in den Linien führt.
Der Ausgang einer Outcross-Verpaarung ist immer ungewiss. Dadurch, dass man zu 50 % neues Erbgut einbringt, kann man sich durchaus das bereits erreichte Ziel ruinieren, es kann aber auch zu einem guten Ergebnis führen. In so einem Fall sollte man züchterisch aber in der nächsten, spätestens übernächsten Generation wieder in seine eigenen Linien zurückzugehen. Mehrere Outcross - Verpaarungen in Folge, sind meistens das Aus (s)einer Linienzucht, denn es entstehen Drahthaare mit sehr gemischtem Erbgut, welches eben aus den verschiedenen Vorfahren der eingekreuzten Linien stammt. Von solchen Verpaarungen sind die Erwartungen an gute Zuchtergebnisse und gute rassetypische Merkmale reine Spekulation.
Mutterlinien Zucht und dessen Anerkennung beim VDD
Der Begriff "Mutterlinienzucht“ in der Hundezucht bedeutet, dass ein Züchter eine Blutlinie auf dem Blut einer „Stammhündin“ aufbaut, mit deren Tochter, Enkelin, Urenkelin usw. eine direkte mütterliche Ahnenfolge, also eine Mutterlinie aufbaut.
Voraussetzung eines Züchters um seine eigene Mutterlinie beim VDD anerkannt zu bekommen:
Eine Mutterlinie bestätigt der Hauptzuchtwart in Absprache mit dem zuständigen Gruppenzuchtwart, wenn über 4 Generationen jeweils mit einer Tochter weitergezüchtet wurde und alle Hündinnen im Zuchtregister eingetragen sind.
Stand: März 2020
Züchten heißt für uns Denken in Generationen und das mit Linienverflechtungen die man über Jahre weiterzüchtet und die gut durchdacht und sehr gut überlegt sind.