Über Jahrhunderte war es in der Hundezucht herrschende Meinung das der Deckrüde allein für die Qualität der Welpen entscheidend sei. Die Vererbungswissenschaftler, allen voran Augustinerabt Gregor Johann Mendel
(1822 – 1884) haben diesen Irrglauben bereits vor über 100 Jahren widerlegt.
Wenn man den einzelnen Wurf betrachtet gibt die Hündin den Welpen nicht nur mehr als die Hälfte mit auf dem Weg (mitochondriale DNA). Nein sie und ihre Umwelt mit all ihren Einflüssen ist maßgeblich dafür verantwortlich in welche Richtung sich die Welpen entwickeln und welche Gene aktiv werden (Prägung und Epigenetik).
Betrachtet man aber die Rassezucht Deutsch-Drahthaar insgesamt, stellt man fest, das den Zuchtrüden eine besondere Bedeutung zukommt.
Eine Hündin kann maximal einen Wurf im Jahr mit Durchschnittlich etwa 7 Welpen bekommen.
Ein Rüde dagegen hat 6 Deckakte pro Jahr und kann in gleicher Zeit somit den 6-fachen Nachwuchs produzieren wie eine Hündin.
Aus diesem Grund hat der Deckrüdenbesitzer eine besondere Verantwortung.
Ein Rüde der viel zur Zucht eingesetzt wird, kann die Rasse durch seine Vielzahl an möglichen Nachkommen und die dadurch ggf. entstehenden Zuchthunde deutlich beeinflussen, dieses im Negativen wie auch im Positiven.
Deshalb sind wir bei der Auswahl eines Deckrüden aus unserem Zwinger besonders selbstkritisch und haben einen sehr hohen Anspruch an den Rüden, zum einen natürlich was seine Leistung, sein Wesen und seine Form- und Haarwerte betreffen. Zum anderen aber auch was seine Gesundheit und seine genomischen Zuchtwerte angeht.
Das stärkste Argument für einen Rüden ist die Qualität seiner Nachkommen und die Qualität seiner Geschwister.
Jeder Deckrüdenbesitzer trägt die Verantwortung das sein Rüde sinnvoll einsetzt wird.
Aus diesem Grund lassen wir unsere Rüden auch nicht jede Hündin belegen.
Dies soll keinesfalls Arrogant wirken , aber Zucht bedeutet Denken in Generationen und Verantwortung für eine Rasse zu übernehmen. Das heißt auch selbstkritisch zu selektieren und objektiv zu handeln .